Kairo Kapstadt

Kairo Kapstadt  war schon lange einer meiner Träume.  Nur Afrika ist ein Kontinent voller Gewalt. Bricht sie aus wird jede Reiseplanung  ganz schnell zur Makulatur. Und dass beinahe jedes Land auf einem Visum besteht erleichtert die Angelegenheit nicht besonders. Aber ich werde nicht jünger und deshalb wird es allmählich Zeit, mit der Reise zu beginnen. Zudem erwarte ich nicht, dass sich die Verhältnisse in Afrika selbst in weiter Zukunft zum Besseren hin ändern werden.

Sehr viele Straßen gibt es in Afrika nicht, so dass man sich für die West- oder Ostroute entscheiden muss. Durch Mali oder den Niger ist es derzeit zu unsicher. Im Westen bleibt nur die Route über Mauretanien und dann durch die vielen westafrikanischen Kleinstaaten.

Ich habe etliche Reisende kennengelernt die häufiger afrikanische Landgrenzen überquerten und auch deshalb zu eingefleischten Rassisten wurden. Da hat dann die Ostroute den Vorteil weniger Grenzen.

Afrika ist groß und eine solche Reise in einem Rutsch, das ist mir zu lang.

Begonnen habe ich mit der längsten bewohnten Müllkippe der Welt, Ägypten. In diesem Agrarland drängeln sich rd. 100 Mio. Menschen auf einer Fläche von gut Baden Württemberg. Und es werden täglich mehr, der Jihad braucht Rekruten.

Weiter ging es in den Sudan. Der sieht ganz selten  Touristen. Gut, viel zu sehen gibt es nicht. Aber die Willkommenskultur dort ist überwältigend. So herzlich und freundlich habe  ich es nur in einigen abgelegenen Ecken Pakistans und Afghanistans erlebt (bevor die Russen dieses Land platt gemacht haben).

Richtung Kapstadt geht es entweder durch den Südsudan oder Äthiopien weiter. Südsudan liegt auf dem Weg zu den Quellen des weißen Nils und wäre schon allein deshalb eine touristische Herausforderung. Aber das Land ist seit einigen Jahren unabhängig und hat große Ölvorkommen. Da geht es  um die Verteilung des Kuchens und es brachen „Stammeskriege“ aus. Derzeit ist das Land nicht bereisbar.

Die andere Möglichkeit ist Äthiopien. Hier spricht man davon, das Land sei ein Vielvölkerstaat mit 120 ethnischen Gruppen. Deshalb gibt es dort keine Stammeskriege sondern ethnische Konflikte. Ob das Land oder welche Teile davon gerade bereisbar sind kann ich derzeit nur kurzfristig entscheiden.

Die UN rechnen damit, dass die Bevölkerung Afrikas bis 2050 von 1,3 Mrd. auf 2,5 Mrd. und bis 2100 auf 4,5 Mrd. Menschen wachsen wird. Bis 2040 wird die Bevölkerung dort erheblich mehr als 2% pro Jahr wachsen. Das heißt mit anderen Worten, erst wenn das Wirtschaftswachstum grösser als diese 2% ist kann beim Einzelnen etwas davon ankommen. Aller Erfahrung nach bleibt die Entwicklung der Infrastruktur hinter dem Wachstum der Bevölkerung zurück. Wer einmal die total überfüllten Städte Afrikas erlebt hat, der weiß, wovon ich rede. Mit anderen Worten, einfacher und sicherer wird das Reisen dort in den nächsten Jahrzehnten bestimmt nicht.

In den anderen Ländern Afrikas sieht die Bevölkerungsentwicklung ähnlich dramatisch aus. Was das für Europa bedeutet kann sich jeder leicht ausrechnen.

 

Eine Reise vorzubereiten ist immer spannend. Da ich selbst plane und organisiere habe ich keinen bei dem ich mich beschweren kann.

In Afrika fängt alles mit den Visa an.

Die Ägypter haben etwas in Angebot, dass sie e-Visum nennen. Ich würde mich schämen eine so schlecht konzipierte und programmierte Anwendung auch nur jemandem vorzustellen geschweige denn öffentlich zu machen.

Sehe ich einen solchen Schrott verstehe ich sofort Herrn von Däniken. Der ist ja der festen Überzeugung,  die Vorfahren der heutigen Ägypter waren ohne fremde Hilfe nicht in der Lage, z.B. die Pyramiden von Gizeh zu erstellen.

Ganz anders die Äthiopier. Die haben ein Konsulat in Bangkok. Auf meine Frage nach einem Visum riet man mir, in Delhi (Indien) vorstellig zu werden. Dort sei deren nächste Botschaft. Bestimmt hatte der Herr Konsul keine genaueren Vorstellungen von der Geographie. Ich bedankte mich ganz herzlich und fügte meiner Mail einen Link auf Google Maps hinzu.

Noch anders der Sudan. Die Antwort der Botschaft in Bangkok begann so:

You are highly welcome to Sudan, of course you can apply for  a Sudanese  tourist visa  at this Embassy and normally will get the visa on  the same day.

Die wollten vorab nur Passkopien und mailten wenige Tage später, ich könne mein Visum nun jederzeit abholen.

Zum Schluss noch ein Wort in eigener Sache. Die Beitragesbilder für Ägypten, den Sudan und Äthiopien habe ich von  httpss://www.bbc.co.uk/news/resources/idt-sh/death_of_the_nile „geliehen“. Die Müllbilder aus Ägypten und Mohamed auf seinem (Rück) Weg in die Hölle, stammen von Google. Die Originalquellen sind im Alternativtext angegeben.

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Weiter zu:   Bilad al Sudan, das Land der Schwarzen

Weiter zu:  Äthiopien, Kopf über den Wolken, Füße im Schlamm, Hände in anderer Leute Taschen

 

2019 hatte ich die Gelegenheit, wieder nach Afrika zu fahren und meine Reise fortzusetzen. Wie das dann so geht, ich hatte nur fünf Wochen zur Verfügung, entstand unterwegs der Plan einer neuen Reise in die gleiche Gegend. Diesmal dann eine Safari und die Küste des Indischen Ozeans in Kenia.