Baugenehmigung

Thai lieben Papier und deshalb ist eine umfangreiche Dokumentation  zum Erhalt der Baugenehmigung erforderlich. In meinem Fall waren unter anderen 68 Seiten Pläne DIN A3 groß,  einzureichen.  Und ganz wichtig, jede Seite musste 3 Unterschriften tragen.

Das ist natürlich schon ein Aufwand. Um das Bauen erschwinglich zu halten, gibt es beim Bürgermeisteramt Musterpläne gegen ein kleines Geld zu kaufen.  So in etwa sollte auch so gebaut werden wie beantragt wurde. In etwa heißt hier z.B.  die Anzahl der genehmigten Geschosse sollte nicht überschritten werden.

Die Idee mit den Musterplänen gefällt mir ganz ausgezeichnet. Wenn ich da an den Aufwand denke der in Deutschland gefordert wird und bezahlt werden muss.

Was der Farang gern übersieht, Thailand hat eine sehr hohe Regelungsdichte. Um die kümmert sich jedoch keiner so genau. Und im Zweifel helfen große Könige immer weiter. Nur, macht man sich unbeliebt, ist man ganz schnell zweiter Sieger.

Natürlich kann man nicht immer machen, was man will.  Ein gutes Beispiel ist die Abwasserbehandlung.  Alles landet in einem großen Tank in dem das geplagte Element in Dick und Dünn sich trennt. Ist der Tank sehr voll von „Dick“, kommt der Honigwagen (wörtliche Übersetzung aus dem Thai) der Gemeinde und leert das Teil. „Dünn“  geht über den Abwasserkanal der  Straße in den nächsten Klong. Der könnte in dem noch zu bauenden Klärwerk weiter behandelt werden.  Einfacher ist es dagegen, ihn direkt ins nahe Meer ablaufen zu lassen. Fern vom Meer oder einem Abwasserkanal  wird „Dünn“ verrieselt.  Dass auch jeder einen solchen Tank baut wird ganz einfach sichergestellt. Man erhält einen Stromanschluss nur dann, wenn man die Bescheinigung der Gemeinde über die „Hauskläranlage“  vorlegt. Ach so, Stromdiebstahl ist eine sehr verbreitete Unfallursache in Thailand.

Als Ergebnis habe ich einen Satz der eingereichten Pläne wieder zurück erhalten. Jede Seite trug drei Stempel und drei Unterschriften von Mitarbeitern der Gemeinde.

Mit der Baugenehmigung in der Hand steht einem erfolgreichen Schaffen nichts mehr im Wege. Ach so, die letzten vier Tage hat es jämmerlich geregnet. So sehr, dass man nicht einmal einen Burmesen ins Freie schicken wollte.

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